In all den Jahren als Fotograf und Trainer erlebe ich ständig, dass Kollegen keine oder nur eine mangelhafte Datensicherung betreiben.
Um so Schlimmer ist es dann, wenn mal eine Festplatte den Geist aufgibt und dann um teures(!) Geld versucht wird, die wertvollen Daten und Fotos wieder zu rekonstruieren.
Das muss nicht sein, weil schon ein Mindestmaß an Technik kann das Gröbste verhindern.
Der nachfolgende Artikel soll Bewusstsein wecken und die ersten Schritte leichter machen – ist aber in kleinster Weise ein Rezept für absolute Datensicherheit. IT-Sicherheitsexperten würden das als riskant und unzureichend bezeichnen, aaaaaber ein Mindestmaß an Sicherheit ist für die meisten Fotografen schon mal VIEL BESSER, als keine Sicherung.
Wie sieht die perfekte Allrounder-Lösung für meine Datensicherheit aus?
Wie so oft in der Fotografie lautet die Antwort „Naja, das kommt drauf an…“ Eine Lösung, die für jeden passt gibt es auch hier nicht, sondern muss individuell betrachtet werden.
Welche Fragen sollte man sich stellen, bevor man über ein Sicherungskonzept nachdenkt?
Viele arbeiten gänzlich ohne Sicherheitsnetz und sind sich nicht bewusst, dass Festplatten (egal welchen Types oder Bauform) irgendwann mal den Dienst quittieren. Das dauert manchmal länger, manchmal gehts überraschend schnell und dann ist das Heulen und Zähneknirschen groß. Datenrettung ist oft nicht oder nur eingeschränkt möglich und verursacht in den allermeisten Fällen Kosten im 4-stelligen(!) Bereich.
Eine ganz einfach zu implementierende automatische Back-up Lösung auf eine zusätzliche (externe) Festplatte könnte hier das Gröbste bereits verhindern. Und das zu einem sehr kleinen Preis.
Was braucht man? Einen weiteren Datenspeicher (größer als die Festplatte im Computer) und eine Software zum automatischen Backup. Dabei kann dann z.b. eingestellt werden, dass die Festplatte im Computer automatisch täglich oder wöchentlich mit der Sicherung-Festplatte synchronisiert wird (eine sogenannte ‚Spiegelung‘)
Häufig kommt man mit dem internen Speicher eines Computers (speziell bei Laptops) nicht aus. Dann ist es nützlich, sich ein Archiv aufzubauen. Im Computer (oder ggf. einer externen schnellen SSD-Festplatte) liegen nur die Bilddaten, an denen man aktuell arbeitet. Abgeschlossene Projekte werden dann ins Archiv kopiert.
Hierbei ist es nun wichtig, dass sowohl die Arbeitsfestplatte als auch das Archiv entsprechen gegen Datenverlust gesichert werden.
Eine einfache Lösung ist eine zweite externe Festplatte als Backup-Platte und ein Archiv mit interner Datensicherung (z.B. ein NAS oder DAS).
Worauf muss ich achten?
Schnelle, externe Festplatten (SSD) sind nicht geeignet als Langzeitspeicher. SSD-Festplatten sind auf Performance optimiert, sollten aber regelmäßig mit dem Computer verbunden werden um Datenverlust zu vermeiden. Daher verwende ich zur Langzeit-Archivierung nur HDD-Festplatten (entweder einzeln oder in einem NAS/DAS-Gehäuse).
Mehr Details zu den verschiedenen Speicherlösungen findest du HIER
Bei der Arbeit mit Katalog-basierenden Foto-Organisationstools wie z.B. Adobe Lightroom Classic oder CaptureOne muss der Katalog nicht zwingend am gleichen Speichermedium liegen, wo auch die Bilder liegen. Im Gegenteil ist das genau der Vorteil des Katalogs, dass man auch nach Foto suchen kann, ohne dass diese physisch immer mit dem Computer verbunden sind. Daher kann es ratsam sein z.B. den Lightroom Katalog auf eine externe schnelle und mobile SSD-Festplatte zu legen und diese dann mit einem Backup zu sichern.
Dies hat den Vorteil, dass man auch einfach mit mehreren Computern arbeiten kann (z.b. Laptop und Stand-PC) und einfach dann die Festplatte an den jeweiligen Computer anschliesst und weiterarbeiten kann, wo man zuvor am anderen Computer aufgehört hat.
Bei Lightroom empfiehlt es sich auch, in den Katalog-Einstellungen die Funktion „Änderungen auch in XMP speichern“ zu aktivieren. Dabei werden zu den Bilddaten kleine .xmp-Files angehängt die die Bearbeitungen, Stichworte, Markierungen etc. enthalten. Somit ist bei Verlust oder Korruption des Katalogs die Arbeit der Bearbeitung und verschlagwortung trotzdem bei den Bilddaten ebenfalls mitversichert und es brauchen die Fotos nur mehr in einen neuen Katalog importiert zu werden.
Die „richtige“ Back-up Lösung ist so individuell, wie die persönlichen Anforderungen.
Wenn du diesbezüglich Beratung oder Hilfestellung benötigst, biete ich dir über ein Individuelles Coaching einen Beratungstermin an, wo wir gemeinsam:
Du bekommst dann im Anschluß auch Empfehlungen für Backup-Software und entsprechender Geräte. Wenn gewünscht, kann ich auch die Installation/Inbetriebnahme und Konfiguration des Systems übernehmen.
Die Beratung kann sowohl persönlich (im Studio) oder auch per Zoom stattfinden.