Datensicherung – Begriffserklärungen

Begriffsverwirrung aufgeklärt

Viele Begrifflichkeit geistern im Zusammenhang mit Datenspeicherung herum, die schnell für Verwirrung sorgen können. Daher habe ich versucht nachfolgend ein paar der wichtigsten Begriffe kurze erklären und ggf. Vorteile und Nachteile diverser Gerätschaften aufzulisten.

Die Auflistung erhebt keinen Anspruch an Vollständigkeit sondern soll eher dazu dienen einen Überblick zu geben.

Für uns als Fotograf*innen ist es wichtig, ein Mindestmaß an Wissen zur Datensicherung zu haben um unsere wertvollen Bilder auch entsprechend zukunftssicher aufzubewahren. 

 

SSD/HDD/NAS/DAS/RAID - Hiiiilfe, was ist das eigentlich genau?

Zuerst muss unterschieden werden nach Speichermedien (z.B. Festplatten), Sicherheitskonzepten (z.B. RAID) und Anbindung an den Computer (z.B. NAS/DAS).

Speichermedien

Bei Speichermedien gibt es:

  • im Computer (teilweise fix verlötete) verbaute Festplatten
  • mobile Speichermedien wie externe Festplatten und USB-Sticks
  • Kamera-Speicherkarten mit Kartenleser

Bei manchen Computer-Herstellern ist es nicht mehr möglich, interne Festplatten gegen größere Auszutauschen (z.B. haben manche Apple-Computer festverlötete Festplattenspeicher). Interne Festplatten haben aber meistens den Vorteil sehr schnell zu sein, da sie direkt am Prozessorbus hängen.

Daher ist die Verwendung externer Festplatten eine günstige Alternative.
Bei externen Festplatten gibt es nun verschiedene Ausführungen:

  • externe SSD-Festplatten (SSD=Solid State Disk)
  • externe HDD-Festplatten (HDD=Hard Disk Drive)
  • externe Thunderbolt-Gehäuse mit entsprechenden NVME-Speichern
 
Bei Kamera-Speicherkarten gibt es auch Geschwindigkeitsthemen (Speed-Angaben finden sich auf der jeweiligen Karte). Die schnelle Speicherkarte kann am Computer langsam werden, wenn der Kartenleser die Geschwindigkeit der Karte nicht unterstützt oder der Anschluss an den Computer zu langsam ist (z.B. USB3.0). Hier empfiehlt es sich, einen entsprechend schnellen Kartenleser zu verwenden.
Sicherheitskonzepte

Eine Festplatte alleine bietet keinen Schutz vor Datenverlust. Ist die Platte defekt, so sind die Daten (höchstwahrscheinlich) verloren oder nur gegen hohe Kosten wiederverstellbar. Hier kann ein automatisiertes Sicherunskonzept Abhilfe schaffen. Dazu werden von einem entsprechenden Gerät mehrere Festplatten parallel eingesetzt und die Daten entweder gespiegelt (RAID1) oder auch auf mehrere Platten verteilt. Das hat den Vorteil, dass ggf. eine oder mehrere Festplatten bei einem Defekt einfach ausgetauscht werden können und das RAID-System rekonstruiert automatisch die Daten (z.B. RAID5).

Achtung: Ein RAID-System schützt nur voreinem Ausfall einer (oder ggf. mehrerer) Festplatte(n), aber nicht vor einem Defekt des Controllers im RAID-System. Das bedeutet, dass bei einem Defekt in einem RAID-Gehäuse ein identisches(!) Gehäuse als Ersatz verfügbar sein muss weil sonst unter Umständen die Festplatten nicht mehr gelesen werden können (=Totalverlust der Daten). So ein Controllerausfall kann z.B. auch durch Netzüberspannungen hervorgerufen werden. 

Aus diesem Grunde habe ich von meinem Archiv-System (ein NAS mit RAID5) immer ein Duplikat das automatisch in regelmässigen Intervallen synchronisiert wird um mich vor einem Controller-Defekt zu schützen. 

Anbindung

Wenn bei einem Computer ein externes Speichermedium eingesetzt wird, so kann die Anbindung über verschiedene Wege erfolgen – mit teilweise großen Geschwindigkeitsunterschieden.

Direktanschluss: 
Erfolgt z.B. über USB- oder Thunderbolt-Kabel direkt an den Computer. Hier hängt die maximal erzielbare Geschwindigkeit vom Typ der Schnittstelle am Computer, dem verwendeten Kabel(!) und der Geschwindigkeit der Festplatte ab. 
Wird bei externen Festplatten oder sogenannten DAS-Systemen (DAS=Direct Attached Storage) mit oder ohne RAID verwendet.

Netzwerkanschluss:
Typischerweise für Netzwerklaufwerke, auf die (auch gleichzeitig) von mehreren Computern zugegriffen werden soll. Hier ist die Geschwindigkeit vom Netzwerk abhängig, bei verkabelten Verbindungen meisten 1Gbit/S (Achtung, das sind nur max. 128MB/s), 2,5Gbit/s oder 10Gbit/s (selten und teuer!).  Solche Speicher werden typischerweise als NAS-Laufwerk (NAS=Network Attached Storage) bezeichnet. 

Grobe Richtlinie aus der Praxis: 
USB3.2 ist 5-10x(!) so schnell als ein Gigabit-LAN

Pro und Contra SSD / HDD

Bei Festplatten haben sowohl HDD als auch SSD ihre Berechtigung, allerdings für völlig unterschiedliche Einsatzzwecke:

SSD-Festplatten:
PRO: schnell, klein, lautlos, leicht, robust
CONS: nicht für dauerhafte Speicherung geeignet (z.b. als Archivplatten im Schliessfach/Safe), teurer, begrenzte Kapazitäten

 

HDD-Festplatten:
PRO: deutlich preisgünstiger als SSDs, können lange ohne Stromversorgung  ohne Datenverlust gelagert werden, wesentlich höhere Speicherkapazitäten verfügbar
CONS: erschütterungsempfindlich, groß, teilweise laut, deutlich langsamer als SSD 

Daher war das Fazit für mich:
Ich nutze schnelle SSD-Platten als externe Speichermedien für die tägliche Arbeit und HDD-Festplatten mit großer Kapazität in einem RAID5-NAS Gehäuse als Archiv. Das NAS-Gehäuse wird mit einem zweiten gespiegelt und gelegentlich werde alte Daten auf zwei einzelne HDD Festplatten (gespiegelt) ausgelagert. Diese Platten sind nicht ständig im Netz, sondern werden nur zur Datensicherung angeschlossen und danach wieder in den Schrank gelegt. Idealerweise sollte eine der Platten auch örtlich getrennt gelagert werden (Stichwort Brand) wenn es sich um wesentliche Daten handelt.

Du bist unsicher, welche Lösung für deine Zwecke passt?

Die „richtige“ Back-up Lösung ist so individuell, wie die persönlichen Anforderungen. 
Wenn du diesbezüglich Beratung oder Hilfestellung benötigst, biete ich dir über ein Individuelles Coaching einen Beratungstermin an, wo wir gemeinsam: 

  1. deine Anforderungen erarbeiten und festhalten
  2. deine Wünsche festlegen
  3. eine individuelle Back-up Strategie erarbeiten

Du bekommst dann im Anschluß auch Empfehlungen für Backup-Software und entsprechender Geräte. Wenn gewünscht, kann ich auch die Installation/Inbetriebnahme und Konfiguration des Systems übernehmen. 

Die Beratung kann sowohl persönlich (im Studio) oder auch per Zoom stattfinden. 

LOGIN